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Über Memes im Onlinemarketing

Lesedauer: 2 Minuten

Thema: Onlinemarketing

Autorin: Sabine Stoll

 

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Memes sind ein bewährter Teil der Netzkultur, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Das digitale Stilmittel kann auch sinnvoll in Onlinemarketing und Werbung eingesetzt werden. Beim Einsatz ist allerdings Achtung geboten.

Auf Websites wie Reddit, Memebase oder 9GAG kann man stundenlang Memes anschauen. Das digitale Format erfreut sich ungebrochener Beliebtheit und ist ein typischer Vertreter der Internetkultur. Memes dienen in erster Linie der Unterhaltung – sind aber gleichzeitig auch moderne Kommunikationsformen, um aktuelle politische oder gesellschaftliche Ereignisse oder Tendenzen zu verarbeiten und zu kommunizieren.

 

Memes sind Onlineinhalte (primär) und gehören damit zum Content Marketing bzw. Social Content Marketing. Denn Memes haben immer auch eine soziale Komponente: ein Meme ist da, um geteilt zu werden und somit eine Kommunikationsform. Für das Marketing können Memes eine mögliche Ausdrucksform sein, um mit den Zielgruppen in einen Dialog zu treten. 

Was sind eigentlich Memes?

Wie so oft in der Netzkultur sind auch Memes ein Phänomen, das nicht wirklich neu ist. Denn hinter Memen steckt im Grunde eine Kulturtechnik. Der Begriff wird oft in seiner englischen Variante verwendet. Ebenso korrekt ist auch die deutsche Bezeichnung das Mem (Plural: die Meme), die stärker auf die ursprüngliche Kulturtechnik verweist.

 

In den Sozialwissenschaften gibt es die Memtheorie. Demnach ist ein Mem eine Idee oder ein Gedanke, der per Kommunikation weitergegeben wird. Ein Gen wird biologisch weitergegeben; ein Mem soziokulturell. Ein Mem kann bei der Weitergabe verändert werden und unterliegt insofern einer ständigen Transformation. Und Memes? In der Netzkultur wird das Mem als Video, Bild oder GIF weitergegeben. Die kleinen lustigen Bilder sind das Ausdrucksmittel einer Generation, die sich selbstverständlich und ständig im Internet bewegt und dort kommuniziert. Memes sind unterhaltend, lustig, ein Zeitvertreib – können aber durchaus auch gesellschaftskritisch sein und einen Shitstorm tragen.

Warum Memes gut auf Social Media funktionieren

Memes sind Inhalte, die auf etwas verweisen. Damit stellen sie eine kurze und knackige Art von Content dar. Memes lassen sich sehr schnell von den Usern innerhalb weniger Sekunden konsumieren. Damit sind sie optimale Inhalte für soziale Medien. Denn diese sind mehrheitlich nicht dazu angelegt, um eingehende Beschäftigungen mit bestimmten Themen zu bieten. Sondern auf Social Media (Statistik verlinken) werden Inhalten oft nur wenige Sekunden Aufmerksamkeit geschenkt. 

 

Beliebte Websites, die verschiedene Arten von Memes zeigen.

Memes sind keine typischen Werbeinhalte und als solche insofern nicht unbedingt auf den ersten Blick als Werbung zu erkennen. Gerade für die werbesensiblen Gen Z und Alpha sind Memes insofern ein geeignetes Transportmittel für Werbebotschaften. Werbung wird eher akzeptiert, wenn diese in Memes verpackt bzw. über Memes kommuniziert werden.

 

Das Meme ist ein Stilmittel der Netzkultur und hat insofern einen hohen Wiedererkennungswert. Der User bzw. Rezipient muss das Meme nur kurz betrachten und insofern nur wenig Aufmerksamkeit investieren, um den Inhalt zu erfassen. Denn die klassischen Onlinememes funktionieren immer nach dem gleichem Schema. Ein weiterer Vorteil: Memes verpacken Werbeinhalte auf charmante und witzige Art – und unterhalten insofern den Rezipienten. Unterhaltung ist ein wichtiger Antrieb für die Nutzung von Onlineinhalten überhaupt und auch in Bezug auf Social Media.

Marketing mit Memes

Vor allem Gen Z und Millenials sprechen auf Memes an. Wenn die Zielgruppe also diese beiden Gruppen umfasst, kann Meme Marketing sinnvoll sein. Die Herausforderung ist dabei, dass Brand und Produkt nicht untergehen. Denn Memes haben ihre eigene Form. Logos, spezielle Farben oder weitere Merkmale können in den meisten Memes nicht platziert werden. Das Meme sollte also eher illustrativ und eingebettet in die Markenwelt erfolgen, um noch als Teil der Marke wahrgenommen zu werden. 

 

Eine weitere Herausforderung ist die Wahl des Meme-Motivs. Klar, dass ein aktuelles und beliebtes Meme genutzt werden muss. Wer ein Meme verwenden möchte, sollte auf den entsprechenden Platzformen mitlesen und informiert sein. Auch die Art des Memes mit Tonalität, Optik, Motiv usw. müssen zum Brand passen. 

Beobachte den Weg deines Memes

Die Lebensdauer von Memes kann sehr unterschiedlich sein. Beliebte Memes tauchen seit Jahren immer mal wieder auf; andere geistern nur wenige Wochen im WWW herum. Beides kann dem Meme passieren, das du zum Meme Marketing eingesetzt hast. Ausserdem kann es passieren, dass dein Meme von Usern aufgegriffen und modifiziert wird. 

Das kann dir und deinem Brand helfen – oder auch nicht. Wenn es Angriffspunkte gibt, kann ein Meme schnell zum Bumerang werden und von den Usern dazu verwendet werden, sich über das Unternehmen zu beschweren. Das sollte bereits in der Konzeptphase analysiert und im Sinne einer Risikoeinschätzung bedacht werden.

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